
Dass die stadt gross ist, hatte ich ja schon auf der landkarte und auf googlemaps gesehen, aber beim letzten ausflug, als wir auf das hoechste hochhaus der stadt fuhren, hat dieses bild nochmal uebelst belegt:

Schon bei der busfahrt dort hin merkt man, dass man einfach ziemlich lange unterwegs ist...

Aber der Anblick vom Turm war dann schon ein bisschen der hammer:

Wie wenn man kindern im sandkasten sagt: baut mal was, so wild scheinen hier leute mit geld drauflosgebaut haben. Alles total verschieden und absolut unorganiesiert.







Naja, so ganz ist das doch nicht meine heimat. Man achte auf die hochgezogene oberlippe:





Aber auch wenn man nicht mehr aus der vogelperspektive schaut, merkt man, dass hier nicht ein bauliches einheitskonzept herrscht.





Da mein mitbewohner, der liebe paule (hier am schlagzeug) uns verlassen hat weil er in Canoa Quebrada, einem schoenen stadchen am strand, ein anderes projekt gefunden har, gabs ein letztes abschiedsfest mit ihm:



Am samstag hat das moskauer synfonieorchester im ibirapuerapark gespielt, was wir nutzten um unseren musikschuelern mal zu zeigen, wie sich das anhoeren kann, wenn man lange uebt.

Das konzert war echt sehr schoen, genau das richtige fuer einen sonntag nach so einem turbulenten samstag, wie ich ihn erlebt hatte:
Samstag morgen um halb acht bin ich erstmal mit einer celloschuehlerin und ihrer mutter 1,5std bus gefahren zu einer schule in der die beiden ein musikprojekt machen. Ich sollte da cellos stimmen. Dort angekommen merkte ich schnell warum die nicht selber stimmen konnten/wollten. Die scheiss billig chinacellos hatten wirbel die mit irgendeiner schwarzen oeligen lasur behandelt waren. Diese flutschten dann natuerlich nach jedem hochdrehen sofort wieder runter. Das hiess 8x4 wirbel rausmachen, mit einem messer abkratzen, loecher mit alkohol ausreiben und wieder zusammenbauen und stimmen. Das hat ne weile gedauert.
Als ich dann wieder zuhause war hab ich kurz gegessen um dann wieder 2 std bus zur chacara zu fahren. Dort feierte meine, durch sie selbsternannte "freundin", geburtstag. Das war wieder so ein richig brasilianisches sauf und tanz fest, wo viel schweiss und cachaça floss und es einige szenen mir gegenueber von der Jú gab (natuerlich erst als sie genuegend getankt hatte). Leider konnte ich ihr nicht genau erklaeren, dass ich sie zwar mag, aber eben nur als kumpel, was schliesslich dazu fuerte, dass ich einen filmreifen abgang machte: Mir wurde alles zu bloed, es war sechs uhr morgens, keiner wollte mit mir nachhause gehen, sie nervte mal wieder uebelst rum, ich packte mein rucksack und wollte (ungesehen) zum bus gehen. Sie rannte hinter mir her die treppe hoch, rief dirkiiiiiiiiiiiiiiii, dirkiiiiiiiiiiiiiiiiii und begann mich wieder vollzujammern. Ich versuchte wieder zu erklaeren was sache ist, sie verstand es nicht, bzw wollte es nicht verstehen... dann kam der vorwurf, dass ich viel zu frueh gehen wuerde, dann bedankte sie sich in einem ironischen ton, dass ich auf ihrer party war und schnaubte davon.
An der bushaltestelle schlappte ein muedes pferd vorbei.
Da der bus nicht gleich kam, holte mich noch ein brasilianer ein, der mit mit nach monte azul fahren wollte. Die erste umsteigestelle war eine endhaltestelle. Die zweite leider nicht. Als der busfahrer uns weckte war es viertel nach acht und wir wussten nicht wo wir waren. Nach dem wir schlafwandelnd uns nach dem richtigen bus erkundigt hatten, waren wir doch wieder so wach, dass wir diessmal die haltestelle nicht verpennten.
Nachdem ich christoph, der gerade aufstand, meine erlebnisse erzaehlt hatte, konnte ich endlich um 10h in mein bett sterben um um 12:30h wieder aufzustehen um rechtzeitig im park beim konzert zu sein.
Gestern abend hab ich die laengste sms meines lebens geschrieben: 45min schreibdauer mit der laenge von 5 sms. Seit dem hab ich nichts mehr von Jú gehoert, allerdings ueber umwege erfahren, dass ich jezt nicht mehr mit ihr "zusammen bin". Ich glaub ich hab mich klar und deutlich ausgedrueckt...