Montag, 20. Oktober 2008

Man wie gross ist die Stadt denn?!?


Dass die stadt gross ist, hatte ich ja schon auf der landkarte und auf googlemaps gesehen, aber beim letzten ausflug, als wir auf das hoechste hochhaus der stadt fuhren, hat dieses bild nochmal uebelst belegt:

Schon bei der busfahrt dort hin merkt man, dass man einfach ziemlich lange unterwegs ist...

Aber der Anblick vom Turm war dann schon ein bisschen der hammer:

Wie wenn man kindern im sandkasten sagt: baut mal was, so wild scheinen hier leute mit geld drauflosgebaut haben. Alles total verschieden und absolut unorganiesiert.







Naja, so ganz ist das doch nicht meine heimat. Man achte auf die hochgezogene oberlippe:





Aber auch wenn man nicht mehr aus der vogelperspektive schaut, merkt man, dass hier nicht ein bauliches einheitskonzept herrscht.





Da mein mitbewohner, der liebe paule (hier am schlagzeug) uns verlassen hat weil er in Canoa Quebrada, einem schoenen stadchen am strand, ein anderes projekt gefunden har, gabs ein letztes abschiedsfest mit ihm:




Am samstag hat das moskauer synfonieorchester im ibirapuerapark gespielt, was wir nutzten um unseren musikschuelern mal zu zeigen, wie sich das anhoeren kann, wenn man lange uebt.
Das konzert war echt sehr schoen, genau das richtige fuer einen sonntag nach so einem turbulenten samstag, wie ich ihn erlebt hatte:
Samstag morgen um halb acht bin ich erstmal mit einer celloschuehlerin und ihrer mutter 1,5std bus gefahren zu einer schule in der die beiden ein musikprojekt machen. Ich sollte da cellos stimmen. Dort angekommen merkte ich schnell warum die nicht selber stimmen konnten/wollten. Die scheiss billig chinacellos hatten wirbel die mit irgendeiner schwarzen oeligen lasur behandelt waren. Diese flutschten dann natuerlich nach jedem hochdrehen sofort wieder runter. Das hiess 8x4 wirbel rausmachen, mit einem messer abkratzen, loecher mit alkohol ausreiben und wieder zusammenbauen und stimmen. Das hat ne weile gedauert.
Als ich dann wieder zuhause war hab ich kurz gegessen um dann wieder 2 std bus zur chacara zu fahren. Dort feierte meine, durch sie selbsternannte "freundin", geburtstag. Das war wieder so ein richig brasilianisches sauf und tanz fest, wo viel schweiss und cachaça floss und es einige szenen mir gegenueber von der Jú gab (natuerlich erst als sie genuegend getankt hatte). Leider konnte ich ihr nicht genau erklaeren, dass ich sie zwar mag, aber eben nur als kumpel, was schliesslich dazu fuerte, dass ich einen filmreifen abgang machte: Mir wurde alles zu bloed, es war sechs uhr morgens, keiner wollte mit mir nachhause gehen, sie nervte mal wieder uebelst rum, ich packte mein rucksack und wollte (ungesehen) zum bus gehen. Sie rannte hinter mir her die treppe hoch, rief dirkiiiiiiiiiiiiiiii, dirkiiiiiiiiiiiiiiiiii und begann mich wieder vollzujammern. Ich versuchte wieder zu erklaeren was sache ist, sie verstand es nicht, bzw wollte es nicht verstehen... dann kam der vorwurf, dass ich viel zu frueh gehen wuerde, dann bedankte sie sich in einem ironischen ton, dass ich auf ihrer party war und schnaubte davon.
An der bushaltestelle schlappte ein muedes pferd vorbei.
Da der bus nicht gleich kam, holte mich noch ein brasilianer ein, der mit mit nach monte azul fahren wollte. Die erste umsteigestelle war eine endhaltestelle. Die zweite leider nicht. Als der busfahrer uns weckte war es viertel nach acht und wir wussten nicht wo wir waren. Nach dem wir schlafwandelnd uns nach dem richtigen bus erkundigt hatten, waren wir doch wieder so wach, dass wir diessmal die haltestelle nicht verpennten.
Nachdem ich christoph, der gerade aufstand, meine erlebnisse erzaehlt hatte, konnte ich endlich um 10h in mein bett sterben um um 12:30h wieder aufzustehen um rechtzeitig im park beim konzert zu sein.
Gestern abend hab ich die laengste sms meines lebens geschrieben: 45min schreibdauer mit der laenge von 5 sms. Seit dem hab ich nichts mehr von Jú gehoert, allerdings ueber umwege erfahren, dass ich jezt nicht mehr mit ihr "zusammen bin". Ich glaub ich hab mich klar und deutlich ausgedrueckt...



Sonntag, 5. Oktober 2008

Orchesterfahrt ins gruene oder endlich mal wieder frische luft!

Letztes wochenende stand die orchesterfahrt des 2. orchester auf dem plan. Los gings am samstag morgen, aber wie so oft mussten wir natuerlich noch etwas feiern, diesmal den abschied von katrin einer voluntaria die wierder zurueck nach deutschland ging. Auf diesem fest trafen sich ein paar wuschelkoepfe und noch ein haufen anderer leute.










Am morgen gibs dann mit wie schon erwarte einer stunde verspaetung endlich los.
Der bus errinnerte vom fahrcompfort her eher an einen alten unimog, vorallem als die strassen dann schlechter, bzw unbefestigter wurden waren einige doch dem "sich uebergebemmuessen" sehr nahe.


Da das haus wo wir hingehen sollten ziemlich schoen abgelegen liegt, mussten wir noch ca zwei km laufen, was mit einem cellokoffer ohne griff dann eben so aus sieht.








Das haus stand mittem im wald hatte eine riesen terasse rundherum, eine kueche, ein wohnzimmer ein schlafzimmer und ein bad mit dusche und toilette. (diese war zeitweise ziemlich eklig!!!)
Die erste richtig gruene erfahrung machte ich zusammen mit carmela bei ein "im baechle entlanglauf aktion" bei der wir hofften der bach wuerde in der naehe unseres hauses wieder rauskommen. Leider tat er das aber nicht undnach einer 3/4 stunde "junge-fighting" barfus durch den urwald, beschlossen wir doch mal wieder umzudrehen. Ein krokodil das ploetzlich vor meinen fuessen auftauchte, war nach genauerem hinsehen doch nur ein dicker baumstamm; aber erschrocken hab ich mich trozdem;-)






Leider war diese sonnige badewetter nur ein ausnahmfall, normalerweise regnete es und war so kalt, dass wir volus uns mit wollsocken und dicken jacken beim musizieren auf der terasse gegen die kaelte schuetzen, die brasilianischen abgehaerteten jungs aber nur ihre fuesse in den geigenkasten steckten, damit sie nicht ganz so arg im luftzug standen. (bild oben)
Einen tag machten wir einen schoenen spaziergang durch die tolle lanschaft dort und ich haette am liebsten alles hier in monte azul an den nagel gehaengt und mir ein projekt im tschungel gesucht, so sehr hat mich die gute luft, die schoene aussicht und die stille dort beieindruckt und irgendwie heimatgefuehle in mir geweckt.
Lustig war auch eines abends als wir eine kleinen nachtspaziergang gemacht haben. Da hab ich ploetzlich total das beduerfniss verspuert mal ein wenig ruhe zu haben von den aus augst vorm dunkeln kichernden jungs und maedels, dass ich einfach mal vor denen weggerannt, hinein ins dunkle des waldes bin. Dort hab ich dann schoen in ein gebuesch geduckt gewartet bis die vorbeikamen (es war richtig dunkel) und hab dann kleine aeste zerbrochen und komische geraeusche gemacht. Sie blieben dann auch stehen und riefen wild durcheinander, dass das wohl der tio dirki ist, aber keiner hat sich getraut mich aus dem gebuesch zu ziehen. Als ich dann ohne einen ton zu sagen, ganz langsam aus dem gebuesch auf sie zu kam, fuchtelte der eine so enorm mit einem stock, dass ich mich geschlagen gab und anfing zu reden. Das loeste die angs und liess den wedelnden stock sinken und alle waren wieder froh und riefen: "nochmal". Den gefallen tat ich ihnen gern;-)
Das sind die beiden celloschuelerinnen, mit denen wir zusammen nothing else matters spielen wollen. Die hatten natuerlich auch wieder lsutige ideen und wollten mich mit carmela verkuppeln... tssssssssss...

Ja, sowas gibts in der favela nicht.






da sie meinten, meine haare waeren zu wild, haben sie mich mit "cremi" in eine "sexy typ" verwandelt.


irgendwie eins meiner lieblinsbilder: der teste ob die gummistifel auch wasserdicht sind. Und wir werden nie erfahren, wie die fuesse nach drei stunden ohne socken in diesen durchaus praktischen schuhen bei 25-30 grad gerochen haben;-)




Natuerlich haben wir auch cello gespielt
und aber auch viele spiele gespielt





Ach ja,bei kaelte lassen sich flip-flops super mit wollsocken kombinieren. Man muss nur ein bisschen fummeln, bis der socken so zwischen die zehen rutscht, dass es angenehm sitzt.
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Heute nacht gab es einen sintfultartigen regenschauer, der eine dicke schlammlawiene durch die favella geschickt hat. Das war echt ein krasses bild.
Ansonsten hab ich noch einiges mehr erlebt, aber irgenwie ist es im intrnetcafee immer so heiss und ausserdem geh ich jezt lieber zurueck zum echten leben. Kurz erwaehnt sei, dass ich beim michaelifest musiziert habe, was wirklich sehr schoen war und mich sehr an die schulzeit erinnert hat, ein neuer volu aus bayern gekommen ist der eine slackline mitgebracht hat, die wir heute gleich mal im park ausprobiert haben (meine fuesse brennen immernoch vom barfuss drauf herumlaufen) und dass ich mit jú im kino in einem 3-d film war (die handlung des filmes war nicht so der renner, aber die 3-d effekte schon ziemlih beeindruckennd: Ich hab tatsaechlich einige male den kopf weggezohen, als irgenwas auf mich zugeflogen kan...